Viele Termine rund um das Jubiläum
Ein genaues Geburtsdatum der Hochhäuser in der Elsa-Brändström-Straße lässt sich eigentlich nicht festlegen. Nach alter Mainzer Tradition gibt es verschiedene Daten, an denen man ein Jubiläum festmachen könnte. So war es mit dem Geburtsdatum von Gutenberg und auch mit dem 2000jährigen Jubiläum der Stadt Mainz.
Fest steht jedenfalls, dass bereits 1969 der Weg für das Baugebiet frei war, die zuständigen Gremien dem Projekt grundsätzlich zugestimmt hatten und mit den Erschließungsarbeiten begonnen werden konnte. 1970 war auch die Planung des Architekturbüros Speer in Frankfurt genehmigt worden. Vorgesehen waren vier Blöcke (Kettenhochhäuser) für zunächst 6200 Bewohner. Und 1971, aus heutiger Sicht unvorstellbar schnell, begann der Bau der Hochhäuser Elsa-Brändström-Straße 1-7. 1972 wurde mit dem Bau des zweiten Blocks, der Elsa-Brändström-Straße 4-10, begonnen. 1975, in den ersten beiden Blöcken waren bereits die Mieter eingezogen, begann der Bau des dritten Blocks, der Elsa-Brändström-Straße 45-63.
Zu diesem Zeitpunkt stellte sich heraus, dass der Bedarf an Wohnraum gesunken war und der vierte Block nicht realisiert werden musste. So blieb zunächst ein Teil des Plangebietes von einer Bebauung verschont und diese Wiese war vor allem bei Hundebesitzern beliebt, die hier ihre Vierbeiner austoben lassen konnten. In der mittleren Hochhaussiedlung waren zwei Häuser der amerikanischen Armee vorbehalten, die hier Soldaten und ihre Familien unterbrachten. Als 1989 die Mauer fiel und kurz darauf die amerikanischen Soldaten abzogen, war man froh, den frei gewordenen Wohnraum neu belegen zu können. Denn mit dem Zerfall der Sowjetunion kamen viele Spätaussiedler und Russlanddeutsche. 1994 wurde dann der vierte Block gebaut, zwar viel kleiner als ursprünglich geplant und auch in einer ganz anderen Bauweise.
Das Jahr 1972 ist also nicht ganz falsch und ein gutes Datum zum Feiern. Ab Mitte Juni bis zu den Sommerferien gibt es eine Ausstellung im Stadtteiltreff Gonsenheim, die vor allem die Architektur beleuchtet.
Geplant sind außerdem ein Fest mit Zeitzeugen (03.07. / ab 14:00 Uhr), natürlich mit Kaffee und Kuchen und Livemusik; eine Architekturführung (20.07./17:30 Uhr) und anschließend ein Vortragsabend mit dem Stadtplaner Dr. Rainer Metzendorf. (20.07./19:00 Uhr).
Alle Informationen, Katalog, Programmpunkte und Hinweise finden Sie auf unserer Homepage tagesaktuell.
Bitte beachten Sie: Die Ausstellungseröffnung findet am 20.06. statt. Der Treff selbst ist in dieser Woche wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, daher ist die Ausstellung ab dem 26.06. wieder regulär zu sehen.
(TB)