Das Aktivenwochenende hat mehr Einsatz gefordert
Es gibt da einen bestimmten harten Kern im Stadtteiltreff, dem wird, sobald die Tage kürzer werden, die Luft zu stickig, der Platz zu eng in Mainz. Das geschieht jedes Jahr und hat nichts mit Klimawandel zu tun. Eher mit einem bevorstehenden Ortswechsel. Langenlonsheim rückt näher.
Ungeduldig wird geplant, aber Auto und Anhänger fallen aus. Eine Aktive hat auch einen Anhänger, aber schon abgemeldet für den Winter. Angemeldet ist der schnell, aber der ist kleiner. Also nur das große Schlafzelt, in das auch die reduzierte Küche kommt, Pavillon, Kühlschrank und einige Küchenutensilien packen. Biertische und Bänke können vom dortigen CVJM geliehen werden. Dann endlich war es soweit, Ende September, sehr spät in diesem Jahr. Das spürte man am Wetter, das hatte für jeden was: Die erste Nacht der Zipfel eingefroren, dann kurze Hose und Bachwandern, und die letzte Nacht schickte mit Dauerregen allesamt früh in die Koje.
Jetzt aber mal weg mit der Vorstellung, Langenlonsheim bestünde nur aus Grillen und Werwolf Spiel. Klar ging am Lagerfeuer auch der Werwolf um. Aber es werden tagsüber auch andere Spiele gespielt, Musik wird gemacht mit Gitarre, Trompete und Gesang. Die Bachwanderung ist legendär, aber auch Spaziergänge durch Weinberge, vorbei an Wildgehegen, Pferdekoppeln und pechschwarzen Rindviechern und zur Eremitage. Wichtiger Baustein am Platz sind die sinnvollen und noch mehr die sinnfreien Gespräche. So erfuhr man, dass ein Praktikant im Laufe der Nacht sinnfreie Nachrichten an seine Kommilitonen verschickt und Fragen stellt, auf die er keine Antworten erwartet. Das trägt zur allgemeinen Erheiterung bei.
Zu guter Letzt könnte man die Teilnehmer auch als „Club der 18-88jährigen“ bezeichnen, denn es sind alle Altersgruppen vertreten. Man freut sich über die neu hinzugekommenen Jungen und hofft, dass die Alten noch lange erhalten bleiben, die diese vertraute, heimelige Atmosphäre verbreiten.
(RW)