Vom Bestreben, sich das Fasten zu erleichtern
Am Aschermittwoch ist alles vorbei wird oft gesungen. Das ist genauso richtig, wie es falsch ist. Vorbei ist es mit der Völlerei, vor allem mit dem Fleisch. Denn es ist auch ein Anfang: Die Fastenzeit beginnt. Im Laufe der Zeit hatten sich aber immer weniger Menschen ans Fasten gehalten. Eine Trendwende gab es in den letzten Jahren, aber mit individueller Selektion. Die Einen verzichteten während der Zeit auf Schokolade, andere auf Fernsehen, Alkohol oder Zigaretten.
Gedanken, das Fleischverbot zu umgehen haben sich die Menschen schon vor langer Zeit gemacht, als noch streng gefastet wurde.
Das Fleischverbot nicht umgangen, aber wohl erleichtert hat es, dass sich viele Klöster zur Fastenzeit Starkbier brauten. Flüssigkeit bricht fasten nicht. Na denn Prost. Geschickter machten es die Zisterzienser vom Kloster Maulbronn. Sie hackten das Fleisch ganz klein, mischten viel grüne Kräuter unter und verpackten es in Teigtaschen. Die auch „Gottesbscheißerle“ genannten Maultaschen waren erfunden. Diese beiden schönen Ideen erfreuen uns noch heute.
Zum Wohl der Tiere, zum Wohl der Umwelt konnte sich der Ausweg von Jesuitenpater Charlevoix nicht so lange bewähren. Der betrachtete sich den Biber und dessen langer, wie bei einem Fisch schuppenartiger Schwanz animierten den Mönch, ihn zum Fisch zu erklären. Fisch durfte man ja essen. Klingt nicht für alle so appetitlich, soll aber ähnlich wie Kaninchen geschmeckt haben.
(RW)