Eine etwas andere Art der Recherche
Staunend betrachtete ich eine Ehrenurkunde vom „Consulado General del Perú“, die ich entdeckte, als ich den dicken Ordner mit den Zeitungsausschnitten durchblätterte, den Christine Rosenthal zur Erinnerung an viele Ereignisse angelegt hat. Für ihre langjährige und hervorragende Arbeit in der Förderung der Peruanischen Kultur und in dankbarer Anerkennung ihrer Bedeutung für die weitere Annäherung zischen Peru und Deutschland wurde Christine und Kurt Rosenthal diese Urkunde verliehen. Das ist ja interessant und in gemütlicher Runde, ja sogar bei Kaffee und Kuchen, lauschten wir noch mehr interessanten Berichten des Künstlerpaares, das uns zu sich in ihre Atelierwohnung in der Alten Patrone eingeladen hatte. Dort wohnen und wirken sie seit 20 Jahren.
Weiter erfuhren wir, dass die beiden nach ihrem Studium (Grafik-Design, Film und Malerei) 1973 von Hamburg nach Südamerika gingen. Zunächst nach Chile und dann nach Peru, wo sie 26 Jahre lebten und mehr als 100 Dokumentarfilme für internationale Institutionen und Organisationen, vor allem aber auch für das Deutsche Fernsehen gedreht haben und dafür etliche Preise bekamen. Sie veröffentlichten einige Bücher und Christine hat auch Illustrationen für peruanische Schulbücher gefertigt.
Bei Dreharbeiten über traditionelle indianische Medizin in Lateinamerika lernten sie viele Heiler kennen, von deren Zeremonien sie inspiriert wurden. Jahre später entwickelten sie dann die Tikay-Farböle. „Die Energie der Farben“ – Christine bietet ganzheitliche Farbberatung und Aufstellung mit Tikay-Farbölen an, denn „die Farbheilkunde gehört zu den ältesten Heilmethoden der Menschen und wird bis heute angewendet“, kann man im Flyer dazu lesen. Aber natürlich gibt es auch sehr schöne Bilder von Kurt und Christine Rosenthal zu sehen. Dabei haben beide jeweils einen eigenen Stil und eine eigene Technik entwickelt. Während Kurt großflächigere Bilder malt, entstehen bei Christine erzählende Bilder.
Viele sind Mainzer Motive. Ob es die „Meenzer Fassenacht“ ist oder der „Weihnachtsmarkt“, ob es eine „Neujahrsnacht“ oder die „Mainzer Tafel“ ist, auf all ihren Bildern sind irgendwo Tiere zu entdecken. Darauf angesprochen meinte sie , dass sie sehr tierlieb sei, aber jetzt keine Haustiere mehr habe. „Ich freue mich aber über die vielen verschiedenen Vögel und die Eichhörnchen, die hier immer zu meinen Futterstellen kommen.“ Danke für einen tollen, interessanten Nachmittag, liebe Rosenthals, und auch vielen Dank für die Bewirtung und das Gläschen Rotwein, mit dem wir zum Schluss noch auf Eure goldene Hochzeit anstoßen durften. (CM)