Bei einem Auto stellt sich die Frage gar nicht. Ist ein Teil des Autos kaputt, beschafft man sich ein neues. Meist völlig problemlos, verfügbar und griffbereit. Was aber, wenn in Ihrem Körper ein Defekt herrscht. Keine Leukämie, Krebs oder Langzeitfolgen einer Covid-Erkrankung, sondern der Defekt eines lebenserhaltenden Organs. Werkstätten gibt es deutlich mehr als Krankenhäuser. Und nur weil ein Krankenhaus gefunden wurde, heißt es nicht, dass das defekte Organ auch als „Ersatzteil“ verfügbar ist. Schön wäre es doch, wenn wir unseren Körper wenigstens nach dem Versterben als eine Art „Ersatzteillager“, und damit als Lebensretter ansehen könnten . Dafür wirbt und bestärkt Sie die Initiative Organspende Rheinland-Pfalz. Ihre aktuelle Wanderausstellung zeigt allen Beteiligten den Prozess des Organspende- Verlaufs und gibt Einblicke in die Aspekte der erforderlichen Maßnahmen. Organe spenden kann jeder, der sich dafür entscheidet. Fakt ist aber, bei einer Wartezeit von ca. neun Jahren für beispielsweise eine Niere, gibt es Bedarf. Und von ihr bekommt immerhin jeder mit der Geburt gleich zwei. Aber auch eine zu viel verpflichtet nicht zum Spenden, um damit eventuell ein Leben zu retten. Ein ausgefüllter Organspende-Ausweis ist die momentan einzige Legitimierung. Zwar denkt auch die Bundesregierung über weitere Möglichkeiten einer gesetzlichen Verpflichtung, zumindest über klare Entscheidungsrichtlinien nach, doch gibt es bislang noch keine Einigung. Es bleibt ja auch immer eine ethische Frage. Schließlich würde nahezu jeder gezielt ein Organ spenden, um ein Leben zu retten – solange seines dadurch natürlich nicht in Gefahr gerät. Für manche Menschen stellt sich aber noch eine andere ethische Frage: Ist es mit Gott vereinbar? Fehlt das gespendete Organ noch nach einer Wiedergeburt? Es gibt viele Fragen, die man sich stellen kann, aber auch nicht zwingend muss. Versetzt man sich einfach in die Lage eines Patienten und fragt sich, was man nach seinem Versterben noch so damit vorhat, ist die Antwort eigentlich einfach! Deswegen entscheiden sie sich einfach für ja! (OW)