Zwei BuchCover

 

Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war
Ein Buchtipp von Christiane Mertins
In der April-Ausgabe unserer Elsa Zeitung hatte ich das „Blaue Buch“, das geheime und sehr interessante (Kriegs-)Tagebuch von Erich Kästner vorgestellt. Daraufhin bekam ich von Freunden das Buch „Als ich ein kleiner Junge war“ mit den Worten geliehen: “Das ist auch ganz toll, musst Du unbedingt lesen!“ Das tat ich dann auch und konnte es gar nicht aus der Hand legen. Dieses Buch ist nicht nur für Erwachsene geschrieben merkte ich dann, denn Kästner spricht die Leser und Leserinnen mit den Worten an: „Liebe Kinder und Nichtkinder!“, und weiter sagt er: „In diesem Buch will ich Kindern einiges aus meiner Kindheit erzählen. Nur einiges, nicht alles, sonst würde es eines dieser dicken Bücher werden, die ich auch nicht mag.“
Und schmunzelnd las ich dann, wie Erich Kästner, 1899 in Dresden geboren, sich an die Zeit seiner Kindheit erinnert. Er beschreibt recht lustig und manchmal mit pfiffigem Humor Erlebnisse und Ereignisse mit der Familie, aus der Schule, gibt aber auch Einblicke in das Alltagsleben, das Treiben auf den Straßen und Plätzen im damaligen Dresden.
Aufgelockert wird alles noch durch die netten, zu den einzelnen Kapiteln passenden, Zeichnungen von Horst Lemke.
Besonders liebevoll erinnert sich Erich Kästner an seine Mutter, der er mit diesem Buch ein Denkmal setzt. Wirklich lesenswert für Jung und Alt!
„Die Monate haben es eilig. Die Jahre haben es eiliger. Und die Jahrzehnte haben es am eiligsten. Nur die Erinnerungen haben Geduld mit uns. Besonders dann, wenn wir mit ihnen Geduld haben“, schreibt Erich Kästner in seinem Nachwort zu seinen Kindheitserinnerungen.
(CM)

INFO&KONTAKT
Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war
Atrium Verlag AG; 1. Edition (1. Oktober 2018), Gebundene Ausgabe mit Illustrationen von Horst Lemke, 240 S., Lesealter:  6 –8Jahre ISBN:  3855356114, € 14,00

 

Caroline Wahl: 22 Bahnen
Die Buchhandlung Seite36 empfiehlt den Debütroman

Tilda ist Mathematik-Studentin, die Schwester von Ida und Tochter einer alkoholkranken Mutter. Nebenbei jobbt sie bei Edeka und geht jeden Tag nach der Arbeit ins Schwimmbad, um dort 22 Bahnen zu schwimmen. Ida kommt mit, aber nur wenn es regnet.
Im Schwimmbad trifft Tilda Viktor, der ebenfalls genau 22 Bahnen schwimmt und mit dem sie eine tragische Erinnerung teilt.
Tilda ist gezwungen, sich an vergangene Geschehnisse zu erinnern, Freundschaften zu überdenken und sich ihrer Zukunft zu stellen. Dabei verliert der Tonfall des Buches nie an Leichtigkeit und ein herrlich trockener Humor vermag es trotz der ernsten Thematik immer wieder ein Schmunzeln zu entlocken.
Caroline Wahl schreibt mit einer Klarheit, die „22 Bahnen“ zur perfekten Sommerlektüre macht ohne dabei an Tiefgang zu verlieren. Mit Tilda hat sie eine beeindruckende Protagonistin geschaffen, die sich den Widrigkeiten ihres Lebens stellt, die ins Straucheln gerät und wieder aufsteht – eine Protagonistin, die realistisch ist und die beim Lesen so nahbar erscheint als würde sie auf der nächsten Seite aus dem Buch klettern und ein Gespräch anfangen (oder nach dem nächstgelegenen Schwimmbad fragen).
Ein Buch, das altersunabhängig begeistert, egal ob Azubis, Studierende, berufstätig oder schon in Rente; 22 Bahnen bietet Unterhaltung für alle Lebensphasen. Und damit eine unbedingte Leseempfehlung für den Sommerurlaub am Meer, im Schwimmbad, auf Balkonien, im Park oder in den eigenen vier Wänden.

INFO&KONTAKT
Caroline Wahl: 22 Bahnen, Roman
Dumont; 2. Aufl. April 2023, Gebundene Ausgabe, 208 S., ISBN: 3-8321-6803-2, € 22,00

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