Rückblick: 2022

Rückblick: 2022

Aufstehn und abputzen

Rückblick 2022

Was für ein Jahr! Wir kamen aus einem Corona-Winter, wieder einmal. Im 2. Halbjahr 2021 hatten wir monatliche Impfaktionen durchgeführt, Aufklärungsarbeit betrieben, gerade im Dezember noch eine Teststation am Stadtteiltreff realisiert. Im Februar endlich eine Impfaktion in der Housing Area und im März noch mal am Stadtteiltreff. Und dann sollte es Frühling werden und ein Jahr, in dem wir die Welt nach Corona neugestalten wollten. Und dann: Krieg. Mitten in Europa. Fassungslosigkeit, die wir auf Demos und mit Solidaritätsbekundungen ausdrückten. Und die ersten Ukrainer*innen waren auch schnell in Gonsenheim in der Housing Area eingetroffen. Engagement und Freiwillige organisieren, natürlich. Wir hatten so lange gewartet, dass sich nach Corona wieder Leute finden, die sich in der Housing Area für Geflüchtete engagieren, nun waren es wieder so viele, dass wir mit dem Organisieren nicht hinterherkamen.

Der Stadtteiltreff hatte einen Personalwechsel in der Leitung des Brotkorbes und auch die Kollegin, die sich um Kinder und Familien kümmerte, verließ uns im Frühjahr. Eine Kollegin war längere Zeit krank und so hieß es, den Laden am Laufen und über Wasser zu halten, die Aktivitäten wieder in Schwung zu bringen. Und nach Ostern wollten auch alle unbedingt ganz viel unternehmen und nachholen, aber irgendwie machte sich auch eine Müdigkeit breit. Angebote kamen nur schleppend wieder in Gang, aber sie kamen in Gang. Hybride Mitgliederversammlung, Fastenbrechen am Gründonnerstag, eine Ausstellung als Appell gegen Kriege und Diktatoren in der Welt und eine Lesung vor dem Stadtteiltreff, in der über die Mainzer Bombennächte im 2. Weltkrieg gesprochen wurde. So mancher Moment ging unter die Haut.

Es waren schöne und unbeschwerte Momente drin in diesem Jahr, beim Tag des Nachbarn, beim Sommerfest, bei der Lesung der ausgeschiedenen Mitarbeiterin Janine Hofeditz mit ukrainischer Live-Musik oder der Eröffnung der Fotoausstellung von Thomas Bartsch. Die Feldpost-Ausstellung „Briefe von der Front“ wurde wieder öffentlich präsentiert und eine Arbeitsgruppe ging das Thema „50 Jahre Hochhäuser“ an.

Tolle Leute mussten uns dieses Jahr verlassen, Sinem, Jenny und Layla aus der Beratung, andere sind dazu gekommen. Mit Sunneva Günther hat der Stadtteiltreff eine vertraute Praktikantin und Ehrenamtliche als hauptamtliche Mitarbeiterin gewinnen können. Neue Ehrenamtliche verstärken die Projekte, während andere Menschen ausgeschieden sind. Unser Weg geht weiter und unsere Einrichtung auf ihren 25. Geburtstag zu. Mit einem verlässlichen Leitmotiv: Auf eine gute Nachbarschaft!

 

Auf ins zweite Halbjahr

Auf ins zweite Halbjahr

 

Wie geht es weiter im Stadtteiltreff Gonsenheim

Hatten Sie einen schönen Sommer? Sind Sie voller Tatendrang, wollen etwas neues ausprobieren? Der Stadtteiltreff startet nach den Ferien durch ins 2. Halbjahr, vielleicht ist für Sie etwas Spannendes dabei?

Vorschaubild zum ClipZum Beispiel Singen: Der Elsa-Chor freut sich über neue Sängerinnen und Sänger, Probe immer dienstags im ev. Gemeindehaus (außer dem 1. Dienstag im Monat). Oder besuchen Sie unser Familiencafé, Gespräche und Hilfestellung rund um das Thema Familie. Im September planen wir auch noch einen Flohmarkt, machen Sie mit, wenn Sie Lust haben. Oder bei der Arbeitsgruppe, die sich mit dem 50jährigen Bestehen der Hochhäuser in der Elsa-Brändström-Straße beschäftigen wird, um eine Ausstellung vorzubereiten.

Wir haben uns für das 2. Halbjahr erst mal nicht zu viel vorgenommen, keiner weiß, wann wir ggf. wegen Corona wieder vorsichtig sein müssen. Aber ein bisschen was soll es geben. Was würde Sie interessieren? Wir freuen uns über Ihre Ideen und Anregungen!

(hes)

 

 

Schulranzen Aktion

Schulranzen Aktion

 

Aktion Schulranzen

Alle Eltern können davon ein Lied singen, so eine Erstausstattung für den ersten Schultag ist nicht billig. Besonders Familien, die finanziell eher schwach ausgestattet sind, haben damit zu kämpfen; verständlicherweise wollen sie aber auch nicht, dass ihre Sprösslinge sich von den anderen Kindern unterscheiden, zumindest was das Aussehen und die Ausstattung angeht. Wenn man Glück hat, gibt es ältere Geschwister oder Kinder im Bekanntenkreis, deren Schulranzen & Co. man übernehmen kann.

Aktion Schulranzen 2022Solche oder ähnliche Gedanken bewegten den Elternbeirat der Grundschule in Ober-Olm schon vor ein paar Jahren und man kam dort auf eine Idee: Viele Viertklässler bekommen zum Schulwechsel einen neuen, größeren Ranzen, ihre „alten“, meistens noch gut in Schuss, spenden sie für Kinder, die sich keinen Ranzen leisten können. Für diese Aktion fanden sie im Stadtteiltreff einen guten Partner. So konnte der Stadtteiltreff in den letzten Jahren eine Spende der Ober-Olmer von ca. 40-60 Ranzen entgegennehmen. In diesem Jahr wird das am 18.07. passieren.

Am 21.07. und 28.07. werden dann, während der Brotkorbausgabe, die Ranzen an die einzuschulenden Kinder übergeben. Die Eltern müssen keinen Nachweis der Bedürftigkeit mitbringen.

Hier geht’s zu unserem Video-Clip.

 

Liebe Leser!

Damit der neue Ranzen nicht ganz so leer ist, schauen Sie bitte doch mal nach, da gibt es bestimmt ein paar Bunt- und Bleistifte, Hefte oder Umschläge oder ähnliches, was bei Ihnen übrig ist. Sachspenden dieser Art können bis zum 18.07. beim Stadtteiltreff abgegeben werden.

 

Wir finden, das ist eine richtig schöne Aktion der Ober-Olmer Kinder und Eltern, eine Aktion die unserer Gesellschaft würdig ist, vielen Dank dafür!

Solidarität mit der Ukraine

Solidarität mit der Ukraine

Über 3.000 Menschen demonstrierten für Frieden und gegen Krieg 

Bild vorm Theater bei Demo Sie trafen sich am Sonntag, dem 6. März, vor dem Theater. Zur Protestaktion aufgerufen hatten über 60 Organisationen, darunter neben Parteien, Gewerkschaften, Vereinen auch der Gonsenheimer Stadtteiltreff. Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie diverse weitere Vertreter aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik waren gekommen. Im Vorfeld erklärten die Initiatoren: „Wir fordern die russische Regierung auf, die Angriffe in der Ukraine sofort zu beenden und sich zu einer gemeinsamen Entspannungspolitik zu bekennen. Die Waffen müssen sofort schweigen und es muss gemeinsam nach einer friedlichen Lösung gesucht werden, welche die Sicherheitsinteressen aller Beteiligten berücksichtigt.“ 

Schon vor dem offiziellen Beginn der Demonstration um 12 Uhr kamen Paare, ganze Familien und Einzelpersonen auf den Theaterplatz. Sie trugen Plakate, auf denen unter anderem „Stop War“, „Krieg ist keine Lösung“, „Stop Bloodymir Putin“ oder auch nur „Peace“ zu lesen stand. Über dem Theatereingang war ein Banner angebracht mit einem Zitat aus Bertolt Brechts Mutter Courage: „Verflucht sei der Krieg“.

Anmoderiert von Roman Haug (Attac) begannen um 12 Uhr die Redebeiträge von Akteuren aus Politik und Gesellschaft. Immer wieder gab es Applaus, ertönten Trillerpfeifen und „Stoppt den Krieg“ Sprechchöre. Zwischen Reden spielte ein Cellist eindringliche Melodien. Zum Ende der Veranstaltung sang eine größere Gruppe die ukrainische Nationalhymne „Noch ist die Ukraine nicht gestorben“. (HeHo)

Besuch des Innenministers und über 300 andere Besucher

Besuch des Innenministers und über 300 andere Besucher

 Ausstellung „Briefe von der Front“ erfolgreich abgeschlossen

Das spürten wir auch an den Reaktionen und der Betroffenheit der fast 300 Besucher und Besucherinnen, die wir bisher verzeichnen konnten, darunter auch Schulklassen. Die Briefe aus dem 2. Weltkrieg lassen viele Jahrzehnte nach Kriegsende das unermessliche Leid der Bevölkerung in der Ukraine erahnen. Dies wurde auch beim Museumsbesuch des Innenministers von Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, am 03.03.2022 deutlich. In Ansprachen von Dr. Peter Lautzas, Vorsitzender des Museums, der Dezernentin Marianne Grosse und des Ministers selbst wurde hervorgehoben, dass dieses unvorstellbare Leid des Krieges für die Menschen unabhängig von Zeit und Ort ist. Die Briefe und Bilder der Ausstellung des Museums geben dem Krieg ein Gesicht, bringen uns die Vergangenheit näher und berühren den Besucher. Die Initiatoren der Ausstellung, Thomas Bartsch und Stephan Hesping vom Stadtteiltreff Gonsenheim, führten den Minister durch die Ausstellung und erläuterten die Hintergründe.

Der Innenminister und die Kulturdezernentin besuchen die Ausstellung

Trotz des ernsten und bedrückenden Hintergrunds fand der Besuch in einer sehr angenehmen Atmosphäre statt und war immer wieder von gemeinsamen Gesprächen und Eindrücken gekennzeichnet. Abschließend fand der Minister sehr anerkennende Worte, auch zu den Dauerausstellungen, insbesondere aber auch zum Engagement der ehrenamtlich Mitarbeitenden.

Außer diesem hochrangigen Besuch, gab es weitere bemerkenswerte und überregionale Reaktionen. Schon im Dezember hatte Prof. Dr. Hans-Otto Hügel aus Heidelberg von der Ausstellung Kenntnis erhalten und bot uns die umfangreiche Sammlung von Feldpostbriefen seines Vaters Anton Hügel an. Da noch Tischvitrinen unbestückt waren, war das eine ideale Ergänzung. 

Es gab gleich mehrere Menschen, die an uns herantraten, wie z.B. Dr. Humburg aus Detmold, der 1998 zum Thema Feldpost promovierte, war begeistert und sprach uns seine Anerkennung aus. Er nutzte sogar eine geplante Reise, um einen Zwischenstopp in Mainz einzulegen, besuchte die Ausstellung und war Gast bei unserem Übersetzungscafé am 12.03.. Da wir an dem Tag mit Sütterlinkundigen unterbesetzt waren, sprang er gleich ein und leistete wertvolle Hilfe.

Zusammen versucht man den Text in Sütterlin zu lesen.

Die Veranstaltung bei der man seine „Dachbodenfunde“ transkribiert bekam, war sehr gut besucht. Das Wetter war sonnig und bei angenehmen Temperaturen konnten wir draußen sitzen, und in einer doch so friedlichen, entspannten Atmosphäre konnte man sich bei Kaffee und Kuchen austauschen und die aktuellen, gar nicht so friedlichen Geschehnisse diskutieren. 

In der Woche darauf besuchte uns eine Oberstufe des Otto-Schott-Gymnasiums, auch da war der Bezug zur Ukraine allgegenwärtig.

Alles in allem können wir ein zufrieden-stellendes Resümee ziehen, die Besucherzahlen stimmten, es gab mehrere ausführliche Berichterstattungen in der Presse, einen Radiobeitrag im SWR, auch die Internetseite zur Ausstellung wurde ausge-sprochen gut besucht, der Katalog über 60 mal runtergeladen und über 25 mal verkauft. Auch ohne dass wir ein ein Rahmenprogramm auf die Beine stellten, kann die Ausstellung, sowohl für uns als auch für das Museum, als voller Erfolg verbucht werden. Unser Dank geht an Lutz Luckhaupt, Sarah Traube, Peter Lautzas und ihr Team für die tolle und sympathische Zusammenarbeit – schön, dass es Euch und das Museum gibt. (TB)

Hinweis an alle Schulen und geneigte Einrichtungen, die Ausstellung kann man kostenlos ausleihen . Bitte wenden Sie sich an den Stadtteiltreff.

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